Die Entwicklung eines ganzheitlichen und nachhaltigen Mobilitätssystems ist eine Aufgabe mit enormer Komplexität. Eine Vielzahl von Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Bereichen und Sektoren bringt Herausforderungen mit sich, die sich in den Standardisierungs- und Normungsaktivitäten widerspiegeln müssen. Bei aller Komplexität der Gestaltung: Der Weg zur Mobilität der Zukunft ist alternativlos und birgt auch vielfältige Chancen. Dazu zählen unter anderem die deutlichen CO2-Einsparpotenziale, aber auch die Möglichkeiten zur Neugestaltung der Wohn- und Lebensräume in der Stadt und auf dem Land, eine intelligentere und bedarfsgerechtere Verkehrssteuerung sowie neue Geschäftsmodelle im Mobilitätssektor.
Mit dem Ziel, diese Chancen zu nutzen, haben in den vergangenen drei Jahren zahlreiche Experten in der Arbeitsgruppe 6 der NPM konkrete Handlungsempfehlungen für die Normungsarbeit entwickelt. Diese sind zum Abschluss der Plattformarbeit in einem Kompendium unter dem Titel „Zukunft der Mobilität aus Sicht der Normung und Standardisierung“ erschienen.
Standards und Normen entstehen durch die Arbeit und das komplexe Zusammenspiel verschiedener Organisationen auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene. Dieses Zusammenspiel wurde in einer eigenen Session der AG 6 auf dem ITS World Congress verdeutlicht. Die internationalen Gäste aus den Niederlanden und China haben gezeigt: Normung und Standardisierung können nur erfolgreich gestaltet werden, wenn es eine intensive internationale Zusammenarbeit aller Expert:innen aus Industrie, Wissenschaft und Politik gibt.
Mit der Arbeit der NPM AG 6 ist es gelungen, einen strategischen Rahmen für die Normungsarbeit der kommenden Jahre im Bereich der Mobilität zu bauen. Wir halten es für wichtig, den Austausch fortzusetzen und den strategischen Rahmen zur Zukunft der Mobilität aus Sicht der Normung und Standardisierung kontinuierlich weiterzuentwickeln. Die in der NPM gegründeten Netzwerke und die Möglichkeit des Austauschs sollten von einer neuen Bundesregierung genutzt werden, um die sich dynamisch verändernden Anforderungen unseres Mobilitätssystems zu begleiten.
Ihr Roland Bent