Der Seeschiffsverkehr ist laut Umweltbundesamt für ca. 2,6 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich, denn Containerschiffe fahren heute üblicherweise mit Schweröl. Nachhaltiger wären Brennstoffzellenantriebe, doch der dafür notwendige elementare Wasserstoff müsste unter sehr hohem Druck oder extrem niedrigen Temperaturen auf hoher See mitgeführt werden.
Alternativ könnte die notwendige Energie in Form von Ammoniak (NH3) gespeichert werden. Das stechend riechende Gas wird unter moderatem Druck von 9 bar bereits bei 20 Grad Celsius flüssig. Das macht Lagerung und Transport deutlich einfacher. Ammoniak wird zudem bereits in großen Mengen als Düngemittel hergestellt. Die großtechnische Produktion und der sichere Umgang damit sind also erprobt und bewährt.
Derzeit werden erste Prototypen entwickelt, etwa im Projekt ShipFC, an dem auch das Fraunhofer IMM beteiligt ist. Im Bauch des Schiffs wird der Ammoniak zunächst in einem Reaktor zu Wasserstoff und Stickstoff gespalten. Der Wasserstoff treibt die Brennstoffzelle an, ein Katalysator macht unverbrannte Gase unschädlich. Übrig bleiben Stickstoff und Wasser.