Die Arbeit der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität endete mit der Legislaturperiode des 19. Deutschen Bundestages.
Für Dokumentationszwecke finden Sie hier die Schwerpunktthemen und Berichte.

Pressemitteilung
AG 4

Auswirkungen des Mobilitätswandels auf Wertschöpfung und Beschäftigung: Im Fokus Batterie und strategische Personalplanung

Arbeitsgruppe 4

Die Mobilitätswende und der Wandel der Antriebstechnologien haben weitreichende Auswirkungen auf Beschäftigung, Wohlstand, Zusammenhalt und die Lebensqualität in Deutschland. Die Mobilitätswirtschaft befindet sich in einem fundamentalen Umwälzungsprozess, der zunehmend sicht- und spürbar wird.  Es bedarf fundierter und seriöser Analysen der Auswirkungen auf bestehende und neue Wertschöpfungsnetzwerke sowie auf die Dimension der Arbeitsplatzeffekte, des Fachkräftemangels und des Qualifizierungsbedarfs. Die Arbeitsgruppe 4 Sicherung des Mobilitäts- und Produktionsstandortes, Batteriezellproduktion, Rohstoffe und Recycling, Bildung und Qualifizierung stellt heute eine Handvoll neuer Berichte vor, die das Ausmaß des Mobilitätswandels auf die industrielle Wertschöpfung und Beschäftigung in Deutschland und Europa erläutern. 

Bericht:  Batterieproduktion für Deutschland und Europa 
Der Bericht zeigt auf, welche Batteriebedarfe die europäische Fahrzeugproduktion bis zum Jahr 2030 erwartet und stellt die ermittelten Bedarfe den aktuellen Produktionsankündigungen der Batteriehersteller gegenüber. Daraus lassen sich die Höhe der Investitionsbedarfe, Beschäftigungspotenziale und erforderliche Rahmenbedingungen für den Ausbau der Produktionsanlagen in Europa ableiten. Mit dem neuen Bericht wird die qualitative Analyse des Wertschöpfungsnetzwerks zur Produktion von Batteriezellen in Deutschland und Europa, die die AG bereits 2019 durchgeführt hat, um eine quantifizierende Perspektive ergänzt. 

Bericht: Batterierecyclingmarkt Europa: Chance für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft 
Mit der zunehmenden Verbreitung der Elektromobilität wird in den kommenden Jahren auch der Bedarf an Lithium-Ionen-Batterien stark ansteigen. Dies erfordert unter anderem einen beschleunigten Aufbau von Batterieproduktionskapazitäten in Deutschland und Europa. Begleitend, jedoch verzögert zum Markthochlauf der Elektromobilität und dem Aufbau von Batterieproduktionskapazitäten, wird sich in Europa eine Recyclingindustrie für Lithium-Ionen-Batterien entwickeln. Durch den Aufbau einer europäischen Recyclinginfrastruktur können Abhängigkeiten von Importen aus dem Ausland reduziert und langfristig die Versorgungssicherheit in Europa sichergestellt werden. Durch entsprechende Investitionen von etwa drei Milliarden Euro (kumuliert) bis 2040 könnte ab 2040 pro Jahr ein Wertpotenzial in Höhe von fünf Milliarden Euro gehoben werden. Ein zeitnaher Aufbau von Recyclingkapazitäten wird daher dringend empfohlen. 

Bericht: Quantifizierung von Beschäftigungseffekten durch Leistungselektronik und Brennstoffzellenfahrzeuge (FCEV)  
Der Bericht untersucht den Personalbedarf durch die verstärkte Herstellung von Leistungselektronik und Brennstoffzellensystemen. Er ergänzt die vorhergegangene qualitative Betrachtung der Wertschöpfungsnetzwerke Leistungselektronik und Brennstoffzelle, stellt verschiedene Szenarien auf und zeigt die jeweiligen berechneten Beschäftigungseffekte. Generell konnte der Wertschöpfungsumfang im Zusammenhang mit Leistungselektronik in den letzten Jahren bereits gesteigert werden, es bestehen allerdings noch weitere zu hebende Potenziale. Für Brennstoffzellensysteme werden signifikante Beschäftigungswirkungen erst für den Zeitraum nach 2030 prognostiziert. Insgesamt lässt sich feststellen, dass in der Herstellung von Leistungselektronik und Brennstoffzellensystemen wichtige Stellhebel liegen, um einer negativen Beschäftigungswirkung in der deutschen Automobilwirtschaft entgegenzuwirken. 

Bericht: Neue Impulse für Beschäftigung und Qualifizierung im Mobilitätssektor 
Insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) sind noch nicht ausreichend auf die absehbaren Veränderungen in der Automobilindustrie vorbereitet. Der Einsatz eines Software-Tools zur strategischen Personalplanung für KMU und die Einrichtung von regionalen Kompetenz-Hubs zur Aus- und Weiterbildung stellen Ansätze zur aktiven Gestaltung dieser Transformation dar. Software-Tools speziell für KMU im Automotive-Bereich können es Unternehmen ermöglichen, ihre zukünftigen Personalbedarfe zu verstehen und zur Sicherung ihrer Wettbewerbsfähigkeit gezielte Personal- und Qualifizierungsmaßnahmen abzuleiten. In diesem Zusammenhang wurde das branchenübergreifende Tool PYHTIA zu PYTHIA Automotive weiterentwickelt und steht KMU kostenlos zum Download zur Verfügung. Mehr Infos und Download von PYTHIA Automotive unter: https://personal-pythia.de/pythia-automotive/.  Darüber hinaus können sich Unternehmen, Industrie- und Handelskammern, Bildungsträger, Gewerkschaften und die Bundesagentur für Arbeit neuerdings in regionalen Kompetenz-Hubs miteinander vernetzen und ihre Weiterbildungsaktivitäten miteinander abstimmen. Dieser Ansatz wird seit Anfang 2020 in drei Bundesländern erprobt und soll perspektivisch auf weitere Bundesländer ausgedehnt werden. 

Impulsbericht 2018-2021 (Abschlussbericht) 
Der Impulsbericht fasst die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen der AG 4 der vergangenen drei Jahre zusammen. Um als Industrie- und Beschäftigungsstandort für die Mobilität der Zukunft gerüstet zu sein, gilt es, in Deutschland resiliente, bedarfssichernde und innovative Wertschöpfungskreisläufe aufzubauen. Zusätzlich muss die im Wandel befindliche Beschäftigung erkannt und proaktiv gestaltet werden. Struktur- und Beschäftigungswandel lassen sich nur durch einen ganzheitlichen Ansatz und im Miteinander der Beteiligten bewältigen.  

Alle Berichte stehen unter www.plattform-zukunft-mobilitaet.de/berichte/ zum Download zur Verfügung.  

Über die NPM – Nationale Plattform Zukunft der Mobilität  
Die Nationale Plattform Zukunft der Mobilität bringt Experten aus Politik, privatem Sektor, Verbänden, Forschungseinrichtungen und NGOs zusammen, um Konzepte für eine nachhaltige, umwelt- und klima-gerechte, bezahlbare und wettbewerbsfähige Mobilität in Deutschland zu entwickeln. Unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Henning Kagermann erarbeiten sechs Arbeitsgruppen technologieneutral verkehrsträger-übergreifende Handlungsempfehlungen an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. 

Kontakt: 
Alexandra Huß 
Referentin Kommunikation  
Büro des Vorsitzenden der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität 
huss@acatech.de 
+49 (0)30 / 206 30 96 86 
+49 (0)160 / 714 93 25 

Teilen Sie es: