In der heutigen 11. Sitzung des NPM-Leitungsgremiums wurden die Inhalte der NPM-Arbeit für das laufende Jahr besprochen und ausgerichtet. Drei neue Arbeitsberichte der AG 2, 4 und 5 konnten bereits als erste Ergebnisse für das Jahr 2021 präsentiert werden.
AG 2: Roadmap Markhochläufe alternativer Antriebe und Kraftstoffe aus technologischer Perspektive
Bei der Erarbeitung der Roadmap wurden sowohl die Ziele aus dem Klimaschutzgesetz der Bundesregierung für den Sektor Verkehr als auch die von der EU verabschiedeten Richtlinien zur Entwicklung der Flottenemissionen bis 2030 berücksichtigt. Ziel der Roadmap ist es, kein beliebiges Bündel an Handlungsempfehlungen aufzuzeigen, sondern Maßnahmen, die sich gegenseitig verstärken. Die Roadmap basiert auf einem technologieoffenen Ansatz und betrachtet die Markthochläufe verkehrsträgerspezifisch. Dabei ist entscheidend, dass nicht jede Technologieoption in gleicher Weise für unterschiedliche Anwendungen geeignet ist. Es ergibt sich ein klares Bild hinsichtlich der technologischen Entwicklungspfade für Pkw, leichte und schwere Nutzfahrzeuge und für alternative Kraftstoffe, insbesondre in der Luft- und Schifffahrt, aber auch im Straßenverkehr. Entlang der Themen Antriebswechsel Pkw und leichte Nutzfahrzeuge, Antriebswechsel schwer Nutzfahrzeuge sowie Biokraftstoffe und E-Fuels für den Straßen-, Luft- und Schiffsverkehr werden zu erwartende Markthochläufe beschrieben und spezifische Handlungsempfehlungen abgeleitet.
AG 4: Positionspapier Brennstoffzelle
Mit der qualitativen Analyse des Wertschöpfungsnetzwerks „Brennstoffzelle“ soll aufgezeigt werden, wie die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie im Automobilsektor laut Einschätzung der Expertinnen und Experten der NPM aktuell in Deutschland und Europa aufgestellt ist und was noch getan werden muss, damit die globale Wettbewerbsfähigkeit ausgebaut und nachhaltig gestärkt werden kann. Das Positionspapier „Brennstoffzelle“ analysiert qualitativ den Status quo des Wertschöpfungsnetzwerks für die Produktion der Brennstoffzelle und ihrer Komponenten, mit Fokus auf die automobile Nutzung. Betrachtet werden die einzelnen Schritte der Wertschöpfungstiefe: von den Rohstoffen über die Membrane Electrode Assembly (MEA), die Fertigung der Bipolarplatte (BPP), die Stack- und Systemmontage hinweg bis hin zum Recycling.
AG 5: Bericht Ladeinfrastruktur für batterieelektrische Lkw
Vor dem Hintergrund der greifenden Flottengrenzwerte für schwere Nutzfahrzeuge ab 2025 besteht ein zunehmender Handlungsdruck, um die Weichen für einen Hochlauf der Elektromobilität auch im Lkw-Bereich zu stellen. Das Ziel dieses Berichtes ist es, konkrete Handlungsbedarfe aufzuzeigen, um einen bedarfsgerechten, wirtschaftlichen und flächendeckenden Aufbau von privater und öffentlicher Ladeinfrastruktur für batterieelektrische Lkw (BEV-Lkw) zu erzielen. Im Bericht werden hierfür unterschiedliche Ladeszenarien für das private Depot-Laden und das öffentliche Laden definiert, eine Übersicht zu der vorzubereitenden Ladetechnik gegeben und die Herausforderungen sowie konkrete Handlungsempfehlungen für den Aufbau privater und öffentlicher Ladeinfrastruktur dargelegt.
Statusberichte und Arbeitspläne der Arbeitsgruppen
Die AG 1 befasst sich im Hinblick auf die Erreichung der Klimaziele im Verkehr bis 2030 aktuell mit dem Antriebswechsel Pkw, mit dem Schienenverkehr und der urbanen Mobilität. Die AG 2 ist in engem Austausch mit den AG 1 und 5 und widmet sich in den kommenden Monaten dem Thema Kundenakzeptanz von E-Fahrzeugen. Die AG 3 begleitet das von ihr initiierte Reallabor für digitale Mobilität in Hamburg und bereitet weitere Themen im Kontext der intermodalen und autonomen Mobilität vor. Dazu gehört auch die Konzeption eines Workshops zur Vorbereitung der Dialog- und Beteiligungsstrategie zur Digitalisierung im Mobilitätssektor. Nach der qualitativen Analyse der Wertschöpfungsketten beschäftigt sich die AG 4 jetzt im Fokus mit der Quantifizierung möglicher Effekte von Batteriezellproduktion und Batterierecycling für Wertschöpfung und Beschäftigung. Im Bereich der strategischen Personalplanung und -entwicklung wird die Entwicklung einer Toolbox zur Unterstützung insbesondere von KMU in der Personalplanung weiter vorangetrieben, ebenso wie die Erprobung des Konzepts für regionale Kompetenz-Hubs am Beispiel der Pilotregionen Niedersachsen, Baden-Württemberg und Hessen. Die AG 5 beschäftigt sich in den kommenden Wochen mit der Wasserstoffinfrastruktur und darüber hinaus mit dem Thema Energiebedarfe. In der AG 6 werden verschiedene Fragen der Standardisierung und Normung im engen Austausch mit den AG 3 hinsichtlich intermodaler Mobilität und AG 4 beim Thema Batterierecycling behandelt. Hinzu kommt das internationale Engagement, die weltweiten Normungs- und Standardisierungsvorhaben zu harmonisieren.
Forschungsbedarfe
Vertreter der zuständigen Ressorts in den Bundesministerien für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie Bildung und Forschung informierten den Lenkungskreis über das weitere Vorgehen bezüglich der identifizierten Forschungsbedarfe im Bereich der Mobilität.